Hühnerbrühe – Mein Grundrezept
Ein Tag im Herbst. Es ist kalt, es ist windig und vielleicht regnet es auch noch… An Tagen wie diesen kann es richtig toll sein, wenn man nach einem langen Spaziergang, oder nach der anstrengenden Arbeit nach hause kommt und eine leckere, warme und kräftige Hühnerbrühe im Haus hat, die man einfach nur erwärmen muss.
Eine selbstgekochte Brühe ist für mich etwas ganz besonderes. Ein völlig anderer Geschmack, als der einer fertig gekaufte Brühe, oder sogar Brühepulver. Viel intensiver, kräftiger, befriedigender und dazu auch noch so vielseitig. Ein Suppenhuhn, ein Topf und Zeit sind die Hauptzuzatet einer guten Brühe. Perfektes Vorhaben für einen Sonntag, oder wenn man mal Urlaub hat und eh den ganzen Tag zuhause ist.
Es gibt unfassbar viele verschiedene Rezepte um eine Huhnerbrühe zu machen. Manche mögen sie ungewürzt, ohne jeglichen Fremdgeschmack. Aber manche, so wie ich, mögen es vollgepackt mit Aromen, damit nachher ein Geschmackserlebnis auf der Zunge stattfinden kann, das unvergleichbar ist. In meiner Brühe sind Gewürze und Gemüse, die den natürlichen Geschmack vom Huhn unterstützen.
Ich gebe zu: ich habe meine Hühnerbrühe damals immer gekauft. Mir war das alles zu viel Arbeit und ich hätte mich damit auseinandersetzen müssen, um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu bekommen. Aber dann habe ich sie einmal selber gemacht, weil ich wissen wollte, was den Unterschied macht. Denn den kannte ich aus meiner Kindheit leider nicht. Mama mag nicht gern sehen, wie das ganze Huhn in der Brühe schwimmt und ekelt sich ein bisschen vorm auseinandernehmen. Zu viel Fantasie, würde ich sagen.
Oma hat ihre Brühe sicher oft selbstgemacht. Hab ich mal erwähnt, dass sie ihre Lehre damals in einer Fleischerei gemacht hat und dann auch viele Jahre, bis zum Umzug in eine neue Stadt, als Fleischereifachverkäuferin gearbeitet hat? Ich glaube nicht. Bei allem, was mit Fleisch zu tun hat, kann ich meine Oma immer fragen. Sie hat sicher eine Antwort, die mir weiterhilft.
Inzwischen mach ich meine Hühnerbrühe immer selber. Einfach, weil es nicht schwierig ist und viel besser schmeckt, als die gekaufte. Ich möchte euch mit diesem Rezept zeigen, wie ich sie mache, was ich rein mache und vor allem habe ich dieses Rezept auch für den Slow Cooker angepasst. Ein Gerät, welches einem Platz auf dem Herd und Freiheit in der Freizeit gibt. Denn meinen Slow Cooker kann ich beruhigt allein kochen lassen, wogegen ich beim kochen auf dem Herd besser zuhause sein sollte.
Mein Grundrezept für eine Hühnerbrühe, gekocht im Topf auf dem Herd, oder im Slow Cooker.
- 1,5 – 2 kg Suppenhuhn
- 1 Bund Suppengrün
- 2 Stangen Staudensellerie
- 1 große Zwiebel
- 1 EL Salz
- 1 EL schwarze Pfefferkörner
- 1 EL Wacholderbeeren
- 4 Nelken
- 2 große Lorbeerblätter
- 1 Bund Petersilie
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Das Huhn und das Suppengrün waschen. Möhren und Sellerie müssen nicht geschält werden.
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Die Möhren in dicke Scheiben, beide Sellerie in Stücke und den Lauch in Ringe schneiden.
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Die Zwiebel halbieren. In einer Pfanne ein bisschen Öl erhitzen und die Zwiebel auf der Schnittfläche rösten, bis sie beinahe schwarz ist.
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Das Gemüse in den Topf (mindestens 6 Liter Fassungsvermögen) geben und das Huhn mit der Brust nach oben darauflegen. Die Gewürze dazugeben und mit 2-2,5 Liter kaltem Wasser auffüllen, sodass das Huhn leicht bedeckt ist.
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Den Topf auf dem Herd langsam bis zum Siedepunkt erhitzen und das Huhn 1,5 – 2 Stunden bei niedriger Temperatur mit leicht aufgelegtem Deckel köcheln lassen.
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Mit einem kleinen Sieb das ausgetretene Eiweiß vom Huhn, oder andere Trübstoffe regelmäßig abschöpfen.
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Den Topf bei Low für 5-6 Stunden köcheln lassen.
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Die Brühe vom Herd ziehen, oder den Topf aus dem Slow Cooker nehmen und für etwa zwei Stunden abkühlen lassen, bis sie lauwarm ist. Das langsame abkühlen begünstigt zartes, saftiges Fleisch.
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Wenn die Brühe lauwarm ist das Huhn herausheben und das Fleisch vom Knochen zupfen. Das Fleisch sollte sich leicht lösen lassen. Das Fleisch in eine Schüssel geben und bis zur weiteren Verarbeitung zur Seite stellen.
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Das Suppengemüse mit einer Schöpfkelle aus der Brühe entfernen und entsorgen. Es hat seinen kompletten Geschmack abgegeben und wird nicht mehr gebraucht.
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Die Brühe nun durch ein feines Küchentuch in einen anderen Topf gießen. So werden alle noch so kleinen Bestandteile aus der Brühe aufgefangen. Den Topf dann über Nacht in den Kühlschrank stellen.
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Am nächsten Tag das erkaltete und erstarrte Fett von der Oberfläche abschöpfen und die Brühe weiterverarbeiten, oder durch einfrieren oder einkochen haltbar machen.
- Dieses Rezept ergibt 2,5 – 3 Liter Brühe.
- Wer kein ganzes Suppenhuhn bekommen kann, ist mit Hühnerteilen auch gut bedient. Eine übrig gebliebene Karkasse von Huhn oder Pute, ein paar Schenkel und vielleicht eine Brust mit Haut geben genauso viel Geschmack.
- Zum Einkochen in Twist Off Gläser die Brühe nach dem Abschöpfen des Fetts einfach einmal aufkochen, in die sauberen Gläser füllen und verschließen. Zum Einfrieren muss sie nicht extra erhitzt werden. Die kalte Brühe in Gefrierbeutel, oder Dosen füllen und gut verschlossen einfrieren.
- Es kann passieren (und das wäre normal und gut) dass die Brühe nach dem Erkalten geliert. Das passiert, weil die Gelatine aus den Knochen des Huhns mit ausgekocht wird.
- Die Brühe ist im Kühlschrank, mit durchgehender Kühlung und ohne Einlage etwa 5 Tage haltbar.
Ein Rezept, welches auch für Anfänger super geeignet ist. Und wenn ihr die ausgefallenen Gewürze, wie Nelken, oder Wacholder nicht im Haus habt, aber auch nicht bereit seid zum ausprobieren welche zu kaufen, dann fragt doch mal bei Oma oder Mama. Vielleicht können sie euch aushelfen. Die freuen sich sicher, wenn ihr euch mit klassischem Kochen beschäftigt.
Ich wünsche euch wie immer viel Spaß beim Nachmachen und nachher einen guten Appetit beim ausprobieren diverser Rezepte, in denen Hühnerbrühe gebraucht wird. Eine leckere Suppe, ein Hühnerfrikassee, eine Sauce…
10 Kommentare
schmelzer
… ich gebe noch Anis, Fenchel und Liebstöckl dazu , sonst mach ich sie gleich!
Jasmin
Das gibt sicher noch mehr leckeres Aroma. 😋 Gute Idee 👍🏼
Tanlo
Habe mal ne blöde Frage, wenn sich das Huhn selbst nach 7 Stunden im Slow cooker nicht ablösen lässt. Kann man es bzw. die Brühe trotzdem essen? Ist es trotzdem durch? Keine Ahnung was da schief gelaufen ist 🤷🏼♀️🙈
Jasmin
Hey, blöde Fragen gibt’s selten. Eigentlich sollte sich das Fleisch lösen. Wenn nicht, dann versuche es doch klassisch abzuschneiden und guck mal, ob es durch ist. Wenn durch, dann probieren. Vielleicht schmeckt es. Wenn nicht, dann kann man zumindest die Brühe auf jeden Fall essen. Die schmeckt bestimmt gut. 🤗
Gabi
Hey, noch ein Slowcooker-Fan 😉 Darf ich dein Rezept auf meiner Facebook-Seite featuren?
Jasmin
Hey Gabi. 🤗
Ich kenne deinen Blog und würde mich sehr darüber freuen. 😉
Steffen
Moin Jasmin, hört sich alles sehr gut an, aber warum entsorgst du das Suppengemüse? Das kann man doch alles mit essen 😉 Kannst dir ja mal mein Rezept für Hühnersuppe anschauen 😉
Jasmin
Hey Steffen 🤗
Ich entsorge das Suppengemüse, weil es bei mir über Stunden mitgekocht wird und den Geschmack komplett an die Brühe abgegeben hat. Es hätte von der Konsistenz und vom Geschmack keinen Mehrwert mehr.
Ich habe mir dein Rezept angesehen. 👍🏼 Deines ist für eine leckere Hühnersuppe. Bei mir geht’s in diesem Beitrag allerdings bloß um die Brühe. 😉
Würde ich eine Suppe draus machen, würde ich ein neues Bund Suppengrün nehmen und das Gemüse bloß so lange kochen, bis es gar ist. 😊
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