Fleisch

Fischfrikadellen

Jeder, der meinen Blog regelmäßig liest, wird sich bestimmt schon mal gefragt haben, warum ich so selten mit Fisch koche, oder?
Ich wohne in Norddeutschland, bin hier aufgewachsen und die einzigen fischigen Dinge, die ich von zuhause kenne sind: Fischstäbchen, Backfisch, Thunfisch, geräucherte Makrele, geräucherte Forelle, Lachs und Rollmops. 
Den Rollmops gab es immer für Papa. Der hat sich ab und zu mal ein Glas gekauft, meistens zu Silvester und dann mal zwei drei Stück davon gegessen. Die geräucherte Makrele gab es damals bei Oma. Die hat die Makrele immer in einer ganz alten, für mich damals unheimlichen, Kneipe gekauft. Keine Ahnung, ob der Inhaber da gerne Angeln ging… Ich fand’s lecker, bis ich herausgefunden habe, was es ist.

Backfisch war etwas besonderes und kam nur dann in meinen Mund, wenn er von ‚Nordsee‘ war und frittiert war und Lachs gab es eigentlich immer nur dann, wenn mal Gäste zu Besuch kamen, die gerne Lachs aufs Brötchen mögen.
Die einzigen Sorten, die es bei uns regelmäßig gab, waren Thunfisch und Fischstäbchen. Der Thunfisch fast immer nur auf Pizza, höchstens im Salat und die Fischstäbchen oft zu Kartoffelbrei und Gurkensalat.
Irgendwann habe ich mich dann mal an geräucherte Forelle getraut, weil ich mehr Fisch essen wollte und bin auch daran hängen geblieben. Ich liebe geräucherte Forelle aufs Brötchen mit ordentlich Pfeffer und Salz. Leider darf ich das im Moment aber nicht essen.

Oft gab es keinen Fisch zuhause, weil immer dann, wenn Fisch auf dem Teller lag, Papa das Stück mit Gräte hatte. Und dann kennt der auch kein Pardon mehr. Ist da einmal ne Gräte in seinem Mund gewesen, verging ihm die komplette Lust am Essen und musste uns das natürlich lauthals kundtun. Und weil Mama keine Lust hatte sich jedes Mal das Spektakel anzugucken, gab es eben keinen Fisch, den Papa sich nicht selber ausgesucht hatte, oder wo auf keinen Fall ne Gräte drin sein kann. Da bleibt nicht mehr viel.

Jetzt, wo ich älter bin, schon seit etwa 10 Jahren nicht mehr zuhause wohne und meine Geschmäcker sich verändert haben, fange ich mit meinem Mann langsam mal an mehr Fisch zu probieren. Und auch nicht immer nur das selbe.
Hier gibt es ab und zu mal Fisch im knusprigem Backteig, Lachs in Sahnesoße, oder wie letztens Fischfrikadellen. Die haben wir zum ersten Mal gemacht und beschlossen, das wir sie auch weiterhin unter unseren Favoriten führen wollen.


Fischfrikadellen
Portionen: 8
Zutaten
  • 400 g weißes Fischfilet
  • 1 Ei
  • 3 – 4 EL Paniermehl
  • 1 EL Dill
  • 1 TL Estragon
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1/2 TL gemahlener Kreuzkümmel
  • Salz, Pfeffer
Zubereitung
  1. Das Fischfilet (wenn es gefroren ist, auftauen lassen) in feine Stückchen hacken und in eine Schüssel geben. Ich habe das in der Küchenmaschine gemacht und es bei der Pulse-Funktion zu einer Hackfleisch ähnlichen Masse verarbeitet.
  2. Das Ei, das Paniermehl, die gehackten Knoblauchzehen, den Kümmel und die Kräuter dazugeben und mit Salz und Pfeffer würzen. Dann mit den Händen zu einer homogenen Masse verkneten. Sie sollte sich von der Konsistenz anfühlen wie grobes Hackfleisch für Frikadellen.
  3. Die Masse mit feuchten Händen zu etwa gleichgroßen Frikadellen formen und in einer Pfanne mit etwas Öl von beiden Seiten, bei mittlerer Hitze goldbraun braten. Vor dem Servieren auf Küchenpapier abtropfen lassen.

Bei uns gab es dazu Kartoffelbrei und Gurkensalat. Ganz klassisch. Wir wollen ja langsam anfangen. Und wir werden es auf jeden Fall wieder essen.
Vielleicht traut ihr euch ja auch mal ran und macht es nach. Einen Versuch ist es wert.
Ich wünsche euch dabei viel Spaß und einen guten Appetit.

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