Eintöpfe,  Fleisch,  Gemüse,  Suppen

Grüne Bohnensuppe

Es gibt Gerichte, die sind mit meinem Elternhaus so verbunden, wie Erinnerungen an Gerüche, an Mamas Umarmung und Ereignisse, die damals vorgekommen sind, die ich nie im Leben vergessen werde. Und eines der Gerichte ist auch diese grüne Bohnensuppe. Die gab es bei uns ganz oft, weil Papa so gern grüne Bohnen isst. Drin waren immer Kartoffeln, Bohnen und Rindfleisch. Und Papa musste sich immer einen Schuss mehr Essig rein machen, als alle anderen. Das gehörte für ihn so.

Ich hab die Suppe ganz lange nicht gegessen, weil ich nie das Bedürfnis hatte. Aber dieses Bedürfnis kam letztens und dann musste ich sie kochen. Mama hat davon erzählt und ich erinnerte mich sofort an den Geruch und Papas Eigenart mit dem Essig. Das war ja nicht einfacher Haushaltsessig, sondern Essigessenz. Heutzutage benutze ich die nur zum putzen und nicht, um sie in mein Essen zu kippen. Viel zu sauer…
Ich hab Mama also nach dem Rezept gefragt und es nach meinen Vorstellungen etwas abgewandelt. Mehr Geschmack, mehr Gemüse, etwas bunter und trotzdem der Geschmack von früher. Allein der Geruch beim kochen versetzte mich 20 Jahre zurück und ich stellte mir vor, wie ich gleich zum Essen gerufen werde und mich in die Mitte der Sitzbank setzte. Wie Mama dann den großen Topf auf den Tisch stellt und Papa sie auffordert, den Essig rauszuholen.

Ein Geschmack, den ich euch nicht vorenthalten will. Einige von euch werden ihn vielleicht kennen und hier dann endlich das Rezept zum nachmachen finden.


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Grüne Bohnensuppe
Portionen: 10
Zutaten
  • 500 g Rinderbraten, Beinscheibe oder Suppenfleisch
  • 1 große Zwiebel
  • 100 g Schinkenwürfel oder Speck
  • 1 Bund Suppengrün (Sellerie, Möhren und Lauch)
  • 700 g Kartoffeln
  • 4 TL Bohnenkraut
  • 4 TL Estragon
  • 1 kg Brechbohnen frisch, TK oder Dose
  • 2 EL Petersilie
  • Salz, Pfeffer und Zucker
  • 2-4 EL Tafel- oder Kräuteressig
Zubereitung
  1. Das Rindfleisch waschen und mit zwei Liter kaltem Wasser in einen Topf geben. Aufkochen, auf kleine Hitze herunterschalten und 1-2,5 Stunden (je nach Fleischsorte) köcheln lassen.

  2. Das Rindfleisch aus der Brühe nehmen und klein würfeln. Die Brühe durch ein feines Sieb passieren.

  3. Die Zwiebeln pellen und würfeln.
    Das Suppengemüse putzen, waschen und in kleine Würfel schneiden.
    Die Kartoffeln schälen und ebenfalls klein würfeln.

  4. In einem großen Topf etwas Öl erhitzen und die Zwiebel- und Schinkenwürfel darin anbraten, bis die Zwiebelwürfel glasig sind. Das Suppengemüse und die Kartoffelwürfel dazugeben, kurz mitbraten und mit der Brühe aufgießen.

  5. Das Rindfleisch, den Estragon und das Bohnenkraut mit in den Topf geben und die Suppe 20 Minuten köcheln lassen, oder bis die Kartoffelwürfel weich sind.

  6. Die Bohnen (wenn frisch, dann geputzt und halbiert; wenn Dose, dann abgegossen) mit in den Topf geben und erwärmen bzw. gar köcheln.

  7. Die Petersilie in die Suppe geben und die Suppe mit Salz, Pfeffer, Zucker und Essig abschmecken.


Ein super einfaches und schon so altes Rezept, welches wir sehr gerne in der kalten Jahreszeit essen. 
Das wird es jetzt sicherlich öfter geben. Und weil es jetzt auf dem Blog ist, werde ich es nun auch nicht mehr verlieren.
Vielleicht ist das ja auch was für euch? Macht es nach und berichtet mir gern, wie es euch gescheckt hat.

Grüne Bohnensuppe

34 Kommentare

    • Martin

      5 Sterne
      Hallo, ich habe 1 Frage… Nehme grüne Bohnen aus der dose kann man da die ich sage mal Soße mit in den Topf geben oder sollte man die Leiber abgießen.

      Lg

      • Jasmin

        Hey Martin, die Flüssigkeit der Bohnen aus der Dose wird vorher abgegossen und die Bohnen dann in die Suppe gegeben.
        Guten Appetit. 🤗

    • Zimmermann Ingo

      5 Sterne
      Darf ich mal fegen warum du die Fleischbrühe passierst? Ich würde sie noch ein brännen und Rauchendchen mit rein hauen. Für den Geschmack aber ich bin überzeugt das die Version auch geil ist. Ich habe Koch gelernt und koche sie nicht so wie ich sie gelernt habe sondern so wie Oma und Mutti sie vor kochte. Darum kann ich deine Geschichte klar nach vollziehen und ich glaube uns allen geht es genau so leider stirbt unsere deutsche Koch Kultur langsam aus.

      • Jasmin

        Hey Ingo, ich passiere die Brühe, weil ich sie gern klar mag. Mit Einbrenne wäre es nicht so, wie ich es kenne. 😉 Rauchenden sind darin auch lecker, gab’s aber nur, wenn Papa nicht mitgegessen hat. 😅

        • Sybille

          5 Sterne
          Ich hatte noch so viele Buschbohnen aus meinem Garten und habe nach einem Rezept gesucht… dieses Rezept ist einfach toll! Ich glaube jeder begeisterte Hobbykoch/ Köchin nimmt ein bisschen mehr von dem und weniger von dem. Das Basisrezept ist einfach sehr gut! Ich habe leider keine Vergleichswerte, da ich mit Dosensuppen aufgewachsen bin, aber ich behaupte jetzt einfach mal, dass meine Mutter es nicht besser gekonnt hätte 😂…. ne, ernsthaft, vielen Dank für dieses schöne Rezept ❤️

  • Gabriele

    Ich habe die Bohnensuppe heute gemacht, ich kann nur sagen….. mega. Sie ist sehr sehr lecker geworden. Ich werde heute auch gleich noch den Hefezopf von dir probieren. Viele Dank, liebe Grüße von Gabriele

    • Jasmin

      Hey Gabriele, ich freue mich wirklich sehr, dass sie dir so gut geschmeckt hat. 😍
      Dann bin ich jetzt gespannt, wie dir mein Rezept für den Hefezopf gelingt und schmeckt. 😉

  • Klaus

    5 Sterne
    Hallo Jasmin,
    meine Mutter stammt aus Bessarabien und kocht diese Suppe schon seit meiner Kindheit. Allerdings ein klein wenig abgewandelt. Sie nimmt immer ein kleines Stück Schweinenacken und ein Stück Rinderbraten. Die beiden Fleischstücke werden gekocht. Dann das Fleisch raus und abkühlen lassen. Dann wie bei dir Kartoffelwürfel und Möhrenscheiben andünsten, mit der Brühe ablöschen, dann die Bohnen und Bohnenkraut rein. Alles schön weich köcheln. In der Zwischenzeit wird das Fleisch in Scheiben geschnitten und angebraten. Dazu gibt es dann Wellenspätzle und geröstete Brotwürfel. In einen Suppenteller Wellenspätzle und einen Esslöffel geröstete Brotwürfel geben und dann die Bohnensuppe drüber. Das Fleisch dann dazu servieren. Fleisch kann man auch in Stücke schneiden und in den Tellet geben.

    • Jasmin

      Hey Klaus,
      so wie deine Mutter sie macht, klingt es auch sehr lecker. Gebratenes Fleisch und geröstete Brotwürfel geben sicherlich ein ganz tolles und eigenes Aroma. 😋
      Es freut mich sehr, dass dich mein Rezept an deine Kindheit erinnert. Danke, dass du mir davon erzählt hast. 🤗

      • Karin Bednarzik

        Hallo Jasmin. Wir alle lieben Bohnensuppe! Und ich mache sie fast genau so wie du, aber nur fast. Wir sind nämlich Vegetarier, also ohne Fleisch. Und ich mache auch kein Esteagon rein. Aber ich werde sie heute kochen und dann berichten. Lieben Gruß Karin

    • Jasmin

      Hey Tom, dass die so aussieht wie von Oma liegt daran, dass es ein Rezept von meiner Mama/Oma ist. 😉
      Viel Spaß beim Nachkochen. 🤗

    • Jasmin

      Hey Martin, das Fleisch kannst du auch weglassen. Da es aber wesentlicher Bestandteil einer kräftigen Brühe ist, würde ich es dann durch eine fertig gekochte Rindfleisch- oder (wenn du fleischlos bevorzugst) Gemüsebrühe ersetzen. Brühepulver würde auch gehen, gibt aber nicht den kräftigen tiefen Geschmack.

  • Ursula

    5 Sterne

    5 stars
    Hallo Jasmin, habe heute Bohnensuppe aus dem Gedächtnis gekocht und wollte nur mal sehen, was an Gewürzen noch dazu kommt. Bis auf Estragon und Essig hatte ich alles so wie du. Ich kann nur sagen, ein tolles Rezept.Danke

  • Peter Szepanski

    Hallo Jasmin, habe lange keine Bohnensuppe mehr gegessen, meine Frau ist leider kein Suppenfreund. Da ich frischen Bio Bohnen bekommen habe und mir Dein Rezept am besten gefallen hat werde ich es heute genau so zubereiten. Bericht folgt! Ich freue mich schon wie „Bolle“ auf Deine Bohnensuppe. Liebe Grüße Peter.

  • Stefan Wilsdorf

    5 Sterne

    5 stars
    Hallo liebe Jasmin
    Also ich bin hier auf Dein Rezept zufällig gestossen da ich mal nach einem Rezept nach grüner Bohnensuppe gegoogelt habe und musste echt auflachen wegen der Essig Orgie , denn das war bei meinem Papa genauso, da musste sogar Essig Essenz auf dem Tisch stehen ( damals schrecklich & für mich nicht nachvollziehbar aber welches Kind mag schon Essiggeruch ) Das verrückte daran ist das ich es mittlerweile genauso sauer gerne habe. Daher habe ich diese Suppe gleich nachgekocht und sie war fantastisch gut, eben genauso wie ich Sie von damals in Erinnerung hatte.
    Bei meinem Papa mussten die Bohnen sogar schräg geschnippelt werden, das war wohl bei seiner Mutter immer so ( keine Ahnung was das bringen soll , die Mühe hab ich mir dann doch erspart die alle einzeln über den Finger zu schnippeln 🙂 )

    Nochmals vielen Dank für das Rezept , die Erinnerung in die Kindertage. Gibt es am WE wieder !!!
    Liebe Grüsse & weiter so !
    Stefan

  • Hans Engels

    4 Sterne
    Na morgen versuche ich meine erste Bohnensuppe – hab bis jetzt immer nur die Bohnensuppe meiner Mutter gegessen. Nun als „Vollwaise“ mit silbernen Haaren muss ich das mal selbst probieren.

  • Simon

    Hallo Jasim, das Rezept finde ich sehr ansprechend und es gefällt mir. Meine Frage ist wie sieht es aus wenn es nur für 4 Personen gekocht werden soll.
    Gruß Simon

  • Janina

    5 Sterne
    Vielen Dank für das super tolle Rezept. Koche die Suppe heute zum zweiten Mal, weil sie einfach so lecker und auch so einfach zu kochen ist.
    Einfach spitze und sehr zu empfehlen

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