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Linsen mit Staudensellerie

Wer kennt es nicht? Man macht ein Rezept nach und muss feststellen, das nachher noch eine fast vollständige Staude Sellerie über ist, weil man für das Rezept nur zwei oder drei Stangen gebraucht hat. Oder, im schlimmsten Fall, kocht man es erst gar nicht nach, weil keine Idee besteht, wie man den Rest verwerten soll.
Ja, tatsächlich hab ich schon die Erfahrung machen müssen, dass es Menschen gibt, die nicht einmal wissen, was Staudensellerie ist, wie er schmeckt, sich anfühlt, oder wo er wächst.

Staudensellerie, Stiel- oder auch Bleichsellerie ist eine Art des Selleries, der über der Erde wächst. Die Stiele wachsen an einer kleineren Knolle heran und werden dann ohne die Knolle verkauft. Er schmeckt schön würzig, aber nicht ganz so kräftig und erdig wie die Knolle. Eher sanft und schön saftig. Bekannt ist die Stange vor allem aus Filmen, in denen Tomatensaft angeboten wird. Zumindest kenne ich sie daher. Das grüne Ding, das immer mit im Tomatensaft steckt, kann man nämlich nicht nur zum Rühren benutzen.

Ich kenne sogar Menschen, und nicht gerade wenige, die dieses Gemüse als Rohkost bevorzugen. Allerdings hab ich das noch nicht getestet. Sollte man es ausprobieren wollen, muss man die Fäden vom Sellerie abziehen (ähnlich wie bei Rhabarber), ihn waschen und kann ihn dann mit allen erdenklichen herzhaften Dips verzehren. So wie eine Karotte, oder etwa Paprikastreifen. 
Diese Art des Verzehrs steht bei mir aber als nächstes auf dem Plan. 

Letzte Woche hab ich euch das tolle Rezept vom Rindfleisch-Kartoffel-Eintopf geschrieben und war ganz entzückt, wie viel Reaktion mein Beitrag hervorgerufen hat. Viele Besucher haben mich beehrt und viele Likes und Herzen habe ich bekommen.
In diesem Rezept sind auch Selleriestangen gewesen, was mich vermuten lässt, dass ein paar von meinen Lesern jetzt eventuell eine Staude im Kühlschrank liegen haben und nicht wissen, was sie damit anstellen sollen. Ich hab hier eine Idee.

Gefunden in einem Kochbuch der Landfrauen aus Cuxhaven und ausprobiert, weil Weight Watchers gerade sein Programm geändert hat und Linsen keine Punkte mehr haben. Ideal für den Sellerie und für mich. Denn, wie ich feststellen durfte, ist dies ein super Rezept. Mein Mann und ich waren sehr überrascht, das es wirklich so super geschmeckt hat. Auch dem Krümel hat es sehr gut geschmeckt.


Linsen mit Staudensellerie
Portionen: 4 Portionen
Zutaten
  • 500 g Staudensellerie
  • 300 g Rinderhackfleisch
  • 200 g trockene Tellerlinsen
  • 1 kleiner Apfel
  • 1 Zwiebel
  • 600 ml Brühe
  • 2 Lorbeerblätter
  • 150 g Joghurt
  • 50 g geriebener Käse
  • 2 EL Petersilie
  • Salz und Pfeffer
Zubereitung
  1. Die Selleriestangen waschen und in einen halben Zentimeter dicke scheiben schneiden. Den Apfel waschen und klein würfeln. Die Zwiebel pellen und würfeln.

  2. In einem Topf etwas Öl erhitzen und das Hackfleisch darin krümelig braten. 
    Den Staudensellerie, sowie die Apfel- und Zwiebelwürfel dazugeben und für kurze Zeit mit andünsten. 

  3. Dann die trockenen Linsen untermischen und mit der Brühe aufgießen. Die Lorbeerblätter dazugeben und den Eintopf mit geschlossenem Deckel bei kleiner Hitze für 35-40 Minuten köcheln lassen. Ab und zu umrühren.

  4. Wenn die Linsen weich sind die Petersilie dazu geben und den Herd ausstellen. 
    Den Joghurt und den Käse unterrühren und den Eintopf mit Salz und Pfeffer abschmecken.


Mein Mann meinte, ihn erinnert der Geschmack an eine Käse-Lauch-Suppe. Richtig lecker und wunderbar einfach zubereitet macht das Resteessen dann wirklich Spaß.
Für alle, die skeptisch mit dem Apfel sind: Man schmeckt ihn nachher nicht mehr raus. Er zerfällt und gibt dem Gericht einen tollen, fast undefinierbaren Geschmack.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Nachmachen, einen guten Appetit und hoffe, dass bei euch nie wieder Staudensellerie im Kühlschrank sterben muss… 

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